Einführung des Gelben Sacks

 

Donnerstag, den 27.03.2025

Eigentlich wurde die Einführung des "Gelben Sacks" bereits im Juni 2024 vom Gemeinderat nach einer sehr kontroversen Diskussion knapp abgelehnt. Schon damals stimmte die FPÖ Fraktion geschlossen dagegen. Für die Gemeinderatssitzung am 27.03.2025 war dann die besagte Einführung plötzlich erneut auf der Tagesordnung zu finden. Und so war eine erneute Abstimmung von Nöten, welche dieses Mal wieder knapp pro der Einführung des Gelben Sacks ab 2026 ausgegangen ist. 

 

Hintergrund dieser Entscheidung war, dass sich Waldneukirchen ab 2026 für die Einführung des Gelben Sackes entschieden hatte, was wiederum Auswirkung auf die Sammelstelle der Fa. Steiner in Waldneukrichen hat. Und zwar insofern, dass die Altstoff Recycling Austria (ARA) dieser mit Ende 2025 die Kunststoffpressen entziehen wird. Die Entsorgung von pfandfreien Kunststoffen wäre somit nur mehr im ASZ möglich. 

 

Aber wie schon im Juni letzten Jahres, haben wir auch dieses Mal aus folgenden Gründen geschlossen gegen die Einführung des Gelben Sackes gestimmt:

 

Reduktion der Vewertungsquote 

Obwohl die geplante hoch digitale Sortierungsanlage in Enns beeindruckende 20 verschiedene Kunststoffsorten automatisch trennen kann, würde die stoffliche Verwertungsquote laut BAV von derzeit 80% auf 60% sinken. Dies bedeutet eine erhebliche Verschlechterung der Recyclingeffizienz, was im Widerspruch zu den Zielen einer nachhaltigen Abfallwirtschaft steht.

 

Unzureichender Abholrhythmus

Der vorgesehene 6-wöchige Abholrhythmus stellt besonders für größere Familien ein großes Problem dar. In diesen Haushalten werden sich große Mengen an Müll ansammeln, die über einen langen Zeitraum gelagert werden müssen. Aus hygienischer Sicht ist dies äußerst bedenklich und stellt eine Gefahr für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürger dar.

 

Negative Auswirkungen auf das Ortsbild

Ein weiteres Argument gegen den "Gelben Sack" sind die Auswirkungen auf das Ortsbild von Bad Hall. In dicht bebauten Gebieten werden sich zu den Abholterminen Berger von Müllsäcken auftürmen. Dieses unansehnliche Bild ist für eine Stadt wie Bad Hall inakzeptabel und wird das gepflegte Ortsbild erheblich beeinträchtigen. Insbesondere im Stadtzentrum.

 

Unveränderte Fahrten zum ASZ

Trotz der Einführung des "Gelben Sacks" werden zusätzliche Fahrten zum Altstoffsammelzentrum (ASZ) weiterhin notwendig sein, um Papier, Glas und andere Materialien zu entsorgen. Dies bedeutet keinen echten Vorteil gegenüber der aktuellen Situation. Vielmehr könnte das dazu führen, dass diese Materialien irrregulär im Gelben Sack entsorgt werden, was a la longue zu einer Gebührenerhöhung durch die ARA führen wird.

 

Einwände und Forderungen der FPÖ Bad Hall

Wir sind aus den oben genannten Gründen daher nach wie vor der Meinung, dass die Einführung des "Gelben Sacks" nicht die versprochenen ökonomischen und ökologischen Vorteile bringt. Stattdessen sehen wir eine Verschlechterung der Abfallsituation und eine unnötige Mehrbelastung der Bürger. Wir fordern daher, die Abfallsituation bzw. die Verwertungsquote mit Einführung des Gelben Sacks ab 2026 laufend zu evaluieren, um gegebenenfalls korrigierende bzw. unterstützende Maßnahmen ergreifen zu können.

 

@FPÖ Bad Hall